生活圏への科学の浸透と19世紀文学

• Material Type: 文書・図像類
• Title: 生活圏への科学の浸透と19世紀文学
• Author/Editor: 磯崎, 康太郎; ISOZAKI, Kotaro
• Author Heading: 磯崎, 康太郎; ISOZAKI, Kotaro
• Publication, Distribution, etc.: 日本独文学会
• Publication Date: 2003-05-20
• Publication Date (W3CDTF): 2003-05-20
• Alternative Title: Die industrialisierte Lebenswelt und Literatur in der Mitte des 19. Jahrhundert
• Periodical title: 日本独文学会研究叢書
• No. or year of volume/issue: 16
• Volume: 16
• Pages: 17-32
• Text Language Code: jpn
• Target Audience: 一般
• Note (General): "Die moderne Kulturkritik muss von der Erkenntnis ausgehen, dass Jie Industriekultur ein System eigener Gesetzlichkeit ist und dass sie zur Lebensform der ganzen Erde zu werden im Begriffe ist." (Hans Freyer) Der Prozess, dass die technischen Kategorien in der europaeischen Lebenswelt dominant werden, ist schon ir der Mitte des 19. Jahrhunderts zu erkennen. Dieser Umstand soll in diesem Aufsatz unter dem kulturwissenschaftlichen Aspekt betrachtet werden. Aus damaligen Texten ist zu ersehen, dass naturwissenschaftliches Gadankengut auch Einfluss auf die Literatur der Zeit genommen hat und zwar implizit, wie auch explizit. So hat sich beispielsweise die realistische Literatur der fuenfziger Jahre mit der industrialisierten Gesellschaft auseinandergesetzt. Betrachtet man den Buchmarkt kurz nach 1848, dann faellt auf, dass naturwissenschaftliche Themen popularisiert wurden. Hier wurden nicht nur disziplinaer begrenzte Wissenschaftsprosa, sondern auch Darstellungen ueber die sozialen Auswirkungen der Naturwissenschaften veroeffentlicht. Zum letzteren Typus zaehlt eine materialistische Autorengruppe, die im Unterschied zum frueheren Materialismus sogar den menschlichen "freien Willen" verleugnet hat. Die allgemeine Tendenz ging aber dahin, dass-wie Karl Mueller mit der von ihm herausgegebenen auflagenstarken und langlebigen Zeitschrift Die Natur-ein Kompromiss zwischen dem idealistischen und materialistischen Pol gesucht wurde. Waehrend viele sichtbare Veraenderungen in der Gesellschaft vorgehen, laeuft aber schon der unsichtbare Prozess der Industrialsierung in der Lebenswelt. Diesen Prozess zeigen Dergr gruene Heinrich (1854/55) von Gottfried Keller und Der Nachsommer (1857) von Adalbert Stifter. Wie an den einzelnen Beschreibungen und an der Gestaltung der Figur "Heinrich" oder des Gartens des "Rosenhauses" zu erkennen ist, wirkte sich eine naurwissenschaftlich gepraegte Weltwahrnehmung aus, obwohl sich Keller wie auch Stifter erklaertermaβen gegen den Technizismus gewandt haben. Die beiden Schriftsteller koennen somit als Zeugen dafuer herangezogen werden, wie in del Jahrhundertmitte naturwissenschaftliche Gedanken popularisiert wurden und wie sich unterschwellig ihre Wirkungsmaechtigkeit entfaltete. In der Erzaehlung Der Naturforscher (1852) von Ottilie Wildermuth geht es um das pflanzenhafte Sein des von der buergerlichen Gesellschaft dezentralisierten Menschen. Sowohl Wildermuth, als auch Stifter behandeln das Thema, wie man sich vom Zeitgeist entfernt, und welche Rolle der Mensch als Subjekt im natuerlichen Lebenskreis einnehmen soll. Nicht anders verhaelt es sich mit der spontanen Entsagung bei der materiellen Konkurrenz, ueber deren Abwesenheit in der neueren Gesellschaft sich etwa Arnold Gehlen beklagt. Entgegen der allgemeinen optimistischen Tendenz zur industriellen Technologie sind einige realistische Autorinnen und Autoren, so wie Wildermuth und Stifter, unter dem Assimilationsdruck der Industriekultur schon in den fuenfziger Jahren auf der Suche nach vom fortschreitenden Zeitalter abweichenden Leitideen, um zwischen deo Lebwesen und ihrer Umgebung das Gleichgewicht zu halten.
• Access Restrictions: 限定公開
• Data Provider (Database): 国立情報学研究所 : 学術機関リポジトリデータベース（IRDB）（機関リポジトリ）; https://irdb.nii.ac.jp
• Original Data Provider (Database): 福井大学 : 福井大学学術機関リポジトリ